Gerald Asamoah hat die Zuversicht nicht verloren, dass sich der FC Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga noch retten kann – trotz des letzten Tabellenplatzes, den die Königsblauen mit nur neun Punkten aus 15 Spielen während der WM-Pause inne haben. „Ich bin voller Optimismus, dass wir es packen werden. Man hat in den letzten Spielen gesehen, was in der Mannschaft steckt“, sagte der Leiter der Lizenzspieler-Abteilung der WAZ (Donnerstagausgabe).
Die Trennung von Trainer Frank Kramer im Oktober habe ihm leid getan, „es ist nicht so, dass ich denke: Der eine ist weg, gut, jetzt kommt der Nächste. Das macht immer etwas mit dir.“ Aber unter dem neuen Trainer Thomas Reis sieht Asamoah Schalker Fortschritte: „Ich freue mich sehr, dass es mit Thomas so gut anläuft. Ich bin selbst lange im Geschäft und weiß: Kommt ein neuer Trainer, hoffen viele auf eine neue Chance“, sagte der 44-Jährige. „Und Thomas hat es mit seiner Art und Weise zu arbeiten hinbekommen, dass die Mannschaft mehr Risiko eingeht.“
In den vier Spielen unter der Regie des nach sechs Spieltagen beim Revierrivalen VfL Bochum freigestellten Thomas hat Schalke nur einmal gewonnen – mit 1:0 gegen den FSV Mainz 05. Unter den drei Niederlagen ist aber das 0:2 gegen den Deutschen Meister FC Bayern, bei dem sich die Schalker sehr anständig präsentiert haben.
Mut macht Asamoah, dass die Gelsenkirchener im Kalenderjahr auch gute Zeiten hatten: „Der Aufstieg war etwas Besonderes, vor allem die Siegesserie unter Mike Büskens am Saisonende war einmalig.“ Die emotionale Achterbahnfahrt – auch auf den Tribünen der Arena – hat ihn aber nicht überrascht: „Das ist Schalke. Uns war nach dem Aufstieg klar, dass es bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg geht. Dass wir nun Tabellenletzter sind, haben wir uns natürlich nicht erhofft. Wir tun alles dafür, dass wir aus dem Tabellenkeller rauskommen.“
Man muss aber auch sagen, dass wir alle gemeinsam als Staff, als Team es nicht geschafft haben, aus der Situation das Beste rauszuholen
Gerald Asamoah
Dass Schalke 04 derzeit Letzter ist, läge aber nicht nur an Frank Kramer. „Er hat sich sehr eingebracht in unseren Verein“, erklärte Asamoah. „Am Ende war es nicht erfolgreich. Man muss aber auch sagen, dass wir alle gemeinsam als Staff, als Team es nicht geschafft haben, aus der Situation das Beste rauszuholen. Jetzt müssen wir nach vorne schauen.“
Asamoah äußerte sich zudem zu seiner persönlichen Zukunft bei den Königsblauen, die nach dem Abschied von Rouven Schröder noch einen Sportdirektoren suchen. „Ich habe hier nie gesagt, dass ich jetzt Rouven beerben will“, so Asamoah, der aber auch klarstellt: „Ja, ich möchte in Zukunft einmal Sportdirektor sein. Das muss aber nicht jetzt sofort und direkt auf Schalke sein, das kann auch woanders sein.“
Asamoah absolvierte zwischen 1999 und 2011 297 Pflichtspiele für Schalke, war schon als Manager für die U23 verantwortlich und hat kürzlich ein berufsbegleitendes DFB- und DFL-Studium angefangen.